4. Session: Liebe!


Bildtitel: Die Stimme aus dem Feuer

Ich finde es schwierig, von Liebe zu reden. Das Wort wird so oft missbraucht. Können wir anders ausdrücken, was mit Lieben gemeint ist?

Erich Fromm nennt vier Grundhaltungen reifer Liebe: Fürsorglichkeit, Verantwortungsgefühl, Achtung vor dem anderen – und die Erkenntnis.

Die ersten drei leuchten mir ein. Was hat Erkenntnis mit Liebe zu tun?

Wenn Menschen tiefes Vertrauen zueinander gewonnen haben, möchten sie in ihrer Ganzheit, mit ihren Licht- und Schattenseiten wahrgenommen werden. In dir melden sich bisher verborgene Wünsche , die du der Liebe deiner Nächsten zumutest. Du vertraust ihnen, dass sie verstehen, warum sie dir wichtig sind. Du lässt aber auch Schwachpunkte erkennen, deren du dich schämst und trotzdem geliebt werden möchtest.

Zu lieben bedeutet, jemanden zu mögen, obwohl man ihn kennt.

Albert Schweitzer geht über den Umkreis unserer Nächsten hinaus; der umfasst die „Ehrfurcht vor dem Leben“. Bei ihm weitet sich Liebe zu den unbekannten Menschen auf dem ganzen Planeten, besonders zu den Leidenden. Er wurde Arzt in Afrika. Gleichzeitig trat er für eine Ethik der Vernunft des Herzens ein, die auch den Tieren und allem Lebendigen gilt. Diese Worte von ihm können den notwendigen Wandel einleiten:

Ein schlichter Wegbereiter dieser Renaissance der Ethik möchte ich sein und den Glauben an die neue Menschheit als einen Feuerbrand in unsere dunkle Zeit hinein schleudern.“

Schweizer, A. (1923): Kulturphilosophie: Vorrede. Kultur und Ethik.

Ein Kommentar

  1. Thomas Dreessen sagt:

    Zu Lieben bedeutet sich verantwortlich machen und das himmelspersonal zu erweitern

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