Mit Auswandern kann tatsächlich ein Ortswechsel gemeint sein. Es kann aber auch bedeuten, die üblichen Wege zu verlassen und Grenzen zu überschreiten, die wichtige Dinge im Leben bisher geregelt haben.
In welche Richtung soll es denn gehen?

Es soll dahin führen, dass die Verhältnisse ins Gleichgewicht kommen, zum Beispiel zwischen Großstädtern und Land-Bevölkerung. Wir wünschen uns für die Dörfer mehr Vielfalt und Kultur und für die Städte mehr Ruhe und grüne Gärten mit Nähe zu allem Lebendigen.
Bedeutende Anfänge in diese Richtung sind die Ökodörfer. Wenn Städter aufs Land ziehen, um Ökodörfer zu gründen, ist das eine echte Auswanderung. Wenn es mehr werden, entstehen Lücken in den über-füllten Städten, und die ausgedünnten ländlichen Gebiete werden bereichert mit Menschen und neuen Ideen.
Auch in den Städten tut sich etwas. Von Mieterhöhungen Betroffene schließen sich genossenschaftlich zusammen und finanzieren und bauen Mietshäuser, die dem kommerziellen Immobilien-Markt entzogen sind. Dabei hilft ihnen das Mietshäuser-Syndikat.
Mittler zwischen Stadt und Land sind die Genossenschaften der Solidarischen Landwirtschaft. Sie sind eine Alternative zur industriellen Nahrungsmittel-Produktion, die die Böden auslaugt und vergiftet, Tiere in Massen-Tierhaltung quält und die Artenvielfalt dezimiert.
Leider sind eure Beispiele bisher nur sehr kleine Nischen.
Wenn mehr und mehr Menschen aufwachen und „auswandern“, bekommen diese und weitere Gemeinschaften starke Anziehungskraft. Miteinander vernetzt werden sie zu einer großen Bewegung.
Im Film „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“, im Buch und im Internet findet ihr viele weitere aktive Gruppen.